Elektrosmog-Report – Ausgaben 3-2024

INHALTSVERZEICHNIS

  • Gesundheitsschäden durch Mobilfunkbasisstationen
  • 5G und das Mikrowellensyndrom
  • HF-Wirkung auf Fruchtbarkeit
  • Bluetooth-Headsets und Schilddrüsenknoten
  • HF-Wirkung auf Gehirn und Verhalten
  • EMF und Tierexperimente
  • Elektrostatische Räuber-Beute-Beziehung
  • Nachweis genetischer Instabilität
  • EMF und Grenzwerte
  • Kritik an COSMOS-Studie
  • Kritik an WHO-Studie
  • Elektrohypersensibilität und oxidativer Stress

Gesundheitsschäden durch Mobilfunkbasisstationen

Bewertung von oxidativem Stress und genetischer Instabilität bei Personen, die in der Nähe von Mobilfunkbasisstationen in Deutschland wohnen

Neuerdings wird aufgrund weiterer Forschungsergebnisse diskutiert, ob nicht-ionisierende Strahlung in der WHO-Klassifizierung als „wahrscheinlich krebserregend“, Gruppe 2a, eingestuft werden soll statt bisher „möglicherweise krebserregend“. In Städten und Gemeinden werden viele Mobilfunkbasisstationen errichtet, diese befinden sich nahe an den Bewohnern. Einige Studien hatten ergeben, dass das Krebsrisiko erhöht ist, wenn Menschen in der Nähe von Basisstationen leben, andere Studien konnten das nicht bestätigen. Die hier vorliegende Studie untersuchte, ob Mobilfunkstrahlung von Basisstationen bei Langzeiteinwirkung ein Krebsrisiko darstellt, wenn Menschen mehr als 5 Jahre entweder in der Nähe einer Basisstation oder weiter entfernt wohnen. Anhand von menschlichen Lymphozyten wurden oxidativer Stress, vorübergehende und permanente Zellschäden und verschiedene krebsbezogene Parameter (DNA- und Chromosomen-Schädigung, genetische Krebsmarker) untersucht.

Studiendesign und Durchführung:

Dafür wurden mit 24 freiwilligen Teilnehmern (6 Frauen, 6 Männer zwischen 24 und 63 Jahren) 2 Gruppen zu je 12 Personen gebildet; die Kontrollgruppe (Gruppe C für Kontrolle, Entfernung 767 ± 241 m) enthielt 6 männliche und 6 weibliche Probanden, die mit relativ starker Belastung (Gruppe E für Exposition, Entfernung 125 ± 35 m) 5 Männer und 7 Frauen. (Die Gruppenzugehörigkeit wurde anhand der gemessenen Werte festgelegt, s. u.). Die Teilnehmer füllten einen Fragebogen aus, in demDaten zu Alter, Geschlecht, Körpergewicht und -größe, Lebensstil, Ernährung, Medikamenteneinnahme, Anwendung ionisierender Strahlung, beruflichen und umweltbedingen Einwirkungen und Selbsteinschätzung der elektromagnetischen Empfindlichkeit abgefragt wurden. Ausgeschlossen wurden Personen mit akuten und chronischen Erkrankungen sowie Personen, die in den letzten 3 Monaten vor der Blutentnahme medizinische Behandlungen bekommen hatten. Die ersten Messungen erstreckten sich auf statische sowie nieder- und hochfrequente elektrische und magnetische Felder im Schlafbereich der Teilnehmer (Radiowecker, Ventilatoren, Radio/TV, WLAN usw.). Statische Felder wurden nicht gefunden. Am nächsten Tag begannen weitere Messungen im Hochfrequenzbereich mit Datenloggern, die bis zu 7 Tage dauerten; gemessen wurden die Frequenzen von GSM, LTE, DECT und WLAN. Die Werte der beiden vorherrschenden Frequenzen 16,7 und 50 Hz wurden separat ermittelt. Nach den Messungen erfolgte die Blutabnahme. Die Blutproben wurden anonymisiert und noch am selben Tag im Partnerlabor aufbereitet. Die peripheren Lymphozyten wurden isoliert und zur Bestimmung von oxidativem Stress und verschiedenen DNA- und Leukämie-bezogenen Tests herangezogen. Für die Untersuchungen der DANN wurden Tests durchgeführt, die an verschiedenen Stellen der DNA angreifen (verschiedene Komettests für Einzelstrangbrüche und Alkali-labile Stellen bzw. oxidierte und alkylierte Stellen, Mikrokerne, Chromosomenaberrationen, DNA-Doppelstrangbrüche und spezifische Genanalysen, die auf veränderte Gene für Leukämieentwicklung hinweisen (MLL1-Gen, c-Abl und BcrAbl)). Die quantitative PCR für die MLL-Gene wurde im dreifachen Ansatz durchgeführt, die Qualität der RNA der Lymphozyten wurde, ebenfalls im dreifachen Ansatz, mit dem c-Abl-Gen kontrolliert. Die Auswertung wurde bei jedem Schritt doppelblind vorgenommen, d. h. Kurier und Personal des Partnerlabors kannten nur ID-Nummern der Proben. Die Überlebensrate der Lymphozyten betrug im Labor 95 %.

Ergebnisse:

Fast alle persönlichen Daten der Teilnehmer waren zwischen den beiden Gruppen ähnlich (Alter, Geschlecht, Lebensstil usw.), nur der Abstand zu den Basisstationen war signifikant verschieden und die Aussage zur eigenen Elektrosensibilität war höher in Gruppe E, aber nicht-signifikant. Die Messungen der niederfrequenten elektrischen und magnetischen Felder und von DECT und WLAN in den Häusern ergaben relativ niedrige Werte und zeigten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen. Im Gegensatz dazu waren die Werte für GSM (0,00–4,5 µW/m² zu 7,1–295,8 µW/m²) signifikant und für LTE (0,1 µW/ m²–7,7 µW/m² gegenüber 54,0 µW/m²–804,0 µW/m²) hochsignifikant höher in der Gruppe E. Signale oberhalb von 2,5 GHz wurden nicht gefunden.
Die Lipidperoxidation (oxidativer Stress) war in der höher belasteten Gruppe nicht-signifikant erhöht. Bei den DNA-Analysen ergaben sich folgende Daten: die oxidative DNA-Schädigung war erhöht, die Einzelstrangbrüche signifikant erhöht, es gab keine Erhöhung von DNA-Verlusten oder -Verdoppelungen, von Brüchen oder Veränderungen von Genen, die mit Leukä- mien verbunden sind (MLL-Gengruppe). Bei der Reparatur von DNA-Doppelstrangbrüchen und dem Mikrokerntest gab es keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Die Rate der Chromosomenaberrationen, wie dizentrische Chromosomen, Chromatid-Lücken und DNA-Bruchstücke, waren signifikant erhöht gegenüber der Kontrollgruppe, ebenso die gesamten Chromosomenaberrationen. Die Bestimmung der Qualität der RNA bestätigte die Funktionsfähigkeit. Die Korrelationsanalyse ergab akzeptable Werte.
Da sich die Lebensumstände der Gruppen wie Alter, Geschlecht Lebensstil usw. (Störfaktoren, Confounder) nicht oder kaum unterschieden, konnte keiner der Faktoren die signifikant erhöhten Chromosomenaberrationen beeinflusst haben, die in der stärker belasteten Gruppe vermehrt bei Langzeiteinwirkung von GSM und LTE auftraten. Das untermauert, dass Langzeiteinwirkung von GSM und LTE bei den gemessenen Intensitäten in den Wohnungen die Rate der Chromosomenaberrationen steigert.


Schlussfolgerungen:

In dieser Studie wurden keine statistisch signifikanten DNASchädigungen und/oder oxidativer Stress bei den Probanden gefunden, die in der Nähe von Basisstationen wohnen. Es wurden auch keine statistisch signifikanten Wirkungen auf spezifische Genparameter festgestellt. Allerdings waren Chromosomenaberrationen signifikant erhöht bei Bewohnern mit höherer Einwirkung der hochfrequenten Felder von GSM und LTE über eine lange Zeit. Viele Faktoren können genetische Instabilität beeinflussen. In dieser Studie gab es keine bedeutenden Unterschiede zwischen den Gruppen in Bezug auf Alter, Geschlecht, Lebensstil und die weiteren Vorbedingungen der Teilnehmer, sodass das Ergebnis dieser Studie die Schlussfolgerung bekräftigt, dass die Chromosomenaberration auf die Langzeiteinwirkung der Strahlung von GSM- und LTE-Mobilfunkbasisstationen herrührt, die in den Wohnungen der Personen der Gruppe E gemessen wurde. Dass Chromosomenaberrationen, aber keine Mikrokerne gefunden wurden, kann ein Hinweis darauf sein, dass eine Schwelle für Mikrokerne existiert. Insgesamt deuten die hoch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen darauf hin, dass die Langzeiteinwirkung der Mobilfunkstrahlung von GSM- und LTE-Basisstationen die Ursachen für die genetische Instabilität sind. Die hier gefundenen Chromosomenaberrationen können einen plausiblen biologischen Mechanismus liefern für das erhöhte Krebsrisiko bei Personen, die höheren Feldern von Basisstationen ausgesetzt sind, wie frü- here Studien ergeben hatten (Li et al. 2012; Eger et al. 2004; Wolf and Wolf 2004; Rodrigues et al. 2021). (IW)

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Zusammenfassung von 7 schwedischen Fallstudien zum Mikrowellensyndrom im Zusammenhang mit 5G-Strahlung

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Adressen für weitere seriöse Informationen:
Diagnose-Funk e.V. – Umwelt und Verbraucherorganisation zum Schutz vor elektromagnetischer Strahlung e.V.,

Deutschland: www.diagnose-funk.org, info@diagnose-funk.de

Microwavenews, USA: www.microwavenews.com, louis@microwavenews.com

Prof. Joel Moskowitz, Director of the Center for Family and Community Health at the School of Public Health, Berkeley (USA):
Institutshomepage: https://publichealth.berkeley.edu/
people/joel-moskowitz/
EMF-Homepage: https://www.saferemr.com/


Prof. Devra Davis (USA): https://ehtrust.org/, info@ehtrust.org
Prof. Igor Belyaev, Biomedical Research Center of the
Slovak Academy of Science, Department of Radiobiology:
http://www.biomedcentrum.sav.sk/researchdepartments/department-of-radiobiology/?lang=en#1511872382060-6857c1c8-f447,
https://kurzelinks.de/jmi4

Blog von Prof. Darius Leszczynski (Finnland): www.betweenrockandhardplace.wordpress.com


Datenbanken
www.emfdata.org
www.emf-portal.de
www.orsaa.org


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